Anwendungsneutrale Verkabelungen nach Norm EN50173-1

Dieses Verkabelungssystem ist aus heutiger Sicht Stand der Technik und über die DIN EN 50173-1:2011-09 genormt. Ziele einer universellen Gebäudeverkabelung (UGV) sind:

  • Übertragung unterschiedlicher Dienste (Anwendungsneutralität, z.B. für Daten, Telefonie, Video)
  • Erweiterbarkeit des Systems, Zukunftssicherheit
  • Gewährleistung der Ausfallsicherheit des Gesamtsystems durch sternförmige Anordnungen von Verkabelungsbereichen
  • Gewährleistung der Betriebssicherheit (unanfällig gegenüber äußeren Störeinflüssen) und Einhaltung der EMV Bestimmungen
  • Bereitstellung von Kommunikationsanschlusspunkten an jedem Arbeitsplatz

Die universelle Gebäudeverkabelung setzt sich idealerweise aus drei Arten zusammen:

  1. Primärverkabelung auf einem Campusgelände zur Verbindung von Gebäuden untereinander mit Glasfaserleitungen (50/125) und einer maximalen Länge von 1500 Metern.
  2. Sekundärverkabelung oder Gebäudeverkabelung ist die vertikale Verkabelung von Etagen innerhalb eines Gebäudes vom Gebäudeverteiler zu den Etagenverteilern vorzugsweise mit Glasfserleitungen bis max. 500 Metern Länge. Glasfasern werden benutzt, um Potentialunterschiede und elektromagnetische Störungen zu vermeiden sowie hohe Datendurchsätze zu gewährleisten.
    Komponenten: Gebäuderverteiler und Kabel vom Gebäudeverteiler zum Etagenverteiler
  3. Tertiärverkabelung ist die eigentliche Verkabelung der Etage zur Erschliessung der einzelnen Arbeitsplätze. Die Ausführung erfolgt in den meisten Fällen mit 4-paarigen Twisted-Pair-Installationskabeln (Kupfer) maximal 90 Meter vom Etagenverteiler bis zur Dose (BASIC Link) und darüber hinaus mit Patchkabeln (maximal Gesamtlänge 10 Meter) zum Anschluss der Geräte (CHANNEL Link). In einigen Fällen werden Glasfaserkabel eingesetzt (fibre to the desk).
    Komponenten: Etagenverteiler, Patchfeld, Anschlussdosen, Kabel von den Patchfeldern zur Dose

Die Funktion und Übertragungseigenschaften werden anhand der in der Norm festgelegten Werte durch Messung mit einem zertifiziertem Messgerät nachgewiesen.


Empfehlungen:

  • mindestens 1 Etagenverteiler auf 1000 qm Bürofläche
  • maximal 500, besser weniger Anschlusspunkte in einem Etagenverteiler
  • pro Arbeitsplatz 2 Anschlusspunkte (Norm), besser 4 Anschlusspunkte (2 Doppeldosen)